Ioulida – das kleine Juwel der Kykladen Insel Kea
Hier kann man noch authentisches Inselleben schnuppern. Der Ort Iloudia (auch Iulis genannt) auf Kea hat alles, was man sich von einem entlegenen griechischen Insel-Dorf erträumt – verwinkelte Gassen und Treppen, eine entzückende Platia mit Kafenions und einem sehenswerten klassizistischen Rathaus. Alles hübsch restauriert und mit chicem Flair. Auch noch Spuren aus Antike und Mittelalter sind zu finden, die das Bild des Ortes prägen. Besonders angenehm ist, dass Autoverkehr komplett aus den Gassen verbannt wurde (auch wenn man an vielen Ecken ohne nicht weit kommen würde mit einem fahrbaren Untersatz, die Straßen des Ortes sind für Autos größtenteils unpassierbar). Trotzdem trägt es zusätzlich dazu bei, dass man sich ein wenig fühlt, wie in einer anderen Zeit und Welt. Wenn in Ioulida an einer schwer zugänglichen Stelle gebaut oder modernisiert wird, muss das Material, wie seit Jahrhunderten, noch immer mit Mauleseln rangeschafft werden.
In der Antike war Kea, das nördlichste Eiland im Archipel der Kykladen, eine vergleichsweise dicht besiedelte Insel. Vier größeres Städte konnten die Archäologen ausmachen – von denen Ioulida jedoch als einzige bis heute erhalten blieb. Die geschützte Lage hoch in den Bergen hat den Ort gerettet – Zerstörungen gab es dennoch mit jedem Machtwechsel. So dass die Trümmer oft von den Einheimischen zum Hausbau verwendet wurden. Viele der Häuser sind zum Teil aus antiken Bruchstücken errichtet.
Ausländische Touristen finden seltener den Weg auf die Insel Kea und bis nach Ioulida hoch in den Bergen, denn die Insel ist fest in der Hand griechischer Reisender. Die Nähe zu Athen und zum Hafen Lavrion, machen sie zum beliebten Wochenendziel vieler Großstädter.
Im ältesten Teil des Ortes findet man das Kastron aus venezianischer Zeit, die Kirche Agia Paraskevi, die in den Felsen gebaut wurde. Und das bedeutendste Kloster der Insel, Panagia Kastriani, das auf einem erhöht liegenden Felsen von Ioulida errichtet wurde.
Der soziale Dreh- und Angelpunkt ist die Platia, die jeden Abend bevölkert wird, und wo die Bewohner von Ioulida ihre Feste feiern, das wichtigste: Panagia, Maria Himmelfahrt, jedes Jahr am 15. August, das in ganz Griechenland Beachtung findet.
Sehenswert in Ioulida ist neben dem archäologischen Museum übrigens auch der "Löwe von Kea", er wurde im 6. Jahrhundert aus Schiefer gehauen und steht noch heute lächelnd auf einem kleinen Hügel am Ortsrand von Ioulida auf Kea.