Chalki – Künstler, Traditionen und ganz viele Atmosphäre
Das hübsche Örtchen liegt 16 Kilometer von Naxos Stadt auf auf dem Weg in Richtung Berge und Inselnorden, im zentralen Hochland Tragea. Chalki, das einige Zeit sogar die Hauptstadt der Insel Naxos war, ist wegen seiner hübschen alten Bausubstanz und schönen Atmosphäre mittlerweile eines der beliebtesten Ausflugsziele der Insel, hat sich aber seinen ursprünglichen Charakter und seine Ruhe bewahrt. Unterkünfte gibt es hier nur wenige. Die meisten Häuser und Gässchen in Chalki sind nicht im weißgetünchten Kkyladenstil erbaut, wie im Groteil der anderen Dörfern auf Naxos, sondern sie sind neoklassizistischen Stils und stammen aus der Zeit der venezianischen Herrschaft auf Naxo. Sie zeugen noch immer von dem Wohlstand und Einfluß, den der Ort einst besaß. Einige dieser Bauwerke sind mittlerweile liebevoll restauriert, bei anderen bröckeln die Fassaden, was aber durchaus zum besonderen Charme des Ortes beiträgt.
Aus Chalki kommt auch der inselweit beliebten Kitro, ein Zitronenlikör, der überall auf Naxos angeboten wird und auch als Mitbringsel äußerst beliebt ist. Direkt an der Platia von Chalki, also am zentralen, dreieckigen Platz des Ortes, liegt eine Destillerie, die in den Sommermonaten täglich bis in die Abendstunden geöffnet ist. Die Familie Vallindras hat hier eine kleine Ausstellung zusammengetragen über Herkunft und Herstellung des Likörs, der aus eingelegten Zitronenblättern gewonnen wird. Die Führung durch ihre hübschen, alten Räumlichkeiten ist kostenlos. Und man kann hier neben dem Kitro auch sehr guten Ouzo erwerben.
Wirklich traumhaft liegt direkt nebenan auf der Platia die Taverne "O Gianni," man sitzt hier sehr gemütlich im Schatten einer alten Akazie und blickt auf einen der hübschesten Plätze der Insel Naxos. Bis vor einigen Jahren traf man hier nachmittags viele der alten Männer des Dorfes, es wurde Tavla gespielt, und man kam leicht ins Plaudern. Mittlerweile haben sich Angebot und Preise der scmucken Taverne mehr auf touristisches Publikum ausgerichtet als auf die einheimische Kundschaft. Das Essen ist jedoch weiter gut. Authentischer und "griechischer", wenn auch etwas weniger beschaulich, kann man seine Mahlzeit in einer der Tavernen oberhalb der Platia, in Richtung der Durchgangsstraße einnehmen. Etwa im To Spitiko Galaktoboureko mit seinen Tischen im Schatten dichter Ranken in einer Seitenstraße. Außer Kitro, Tavernen und einigen der schönsten Bauwerke Naxos gibt es in Chalki auch eine handvoll Galerien und Geschäfte mit Kunsthandwerk und landwirtschaftlichen Produkten, die von Naxos stammen. Besonders bekannt, auch über die Kykladen hinaus, ist die "Fish und Olive Gallery", wo man Keramiken, Schmuck und sehr gute Olivenöle findet. Inhaber ist ein deutsches Künstlerpaar, das vor Jahren auf die Insel auswanderte. Und das im Sommer auch einfach mal den Laden ein paar Stunden abschließt, wenn sich eine Horde Bustouristen über den Ort ergießen...
Olivenöl war früher übrigens eine der Haupteinnahmequllen von Chalki, und auf dem Weg von Naxos Stadt zum Ortskern passiert man noch immer sehenswerte Oliven-Haine mit knorrigen uralten Bäumen, die unbedingt einen Stopp wert sind.